By Published On: 1. Oktober 20245 min read

Emotionsarbeit für Führungskräfte?

Wissenschaftlich belegt und praxisnah

Führungskräfte stehen täglich vor der Herausforderung, schnelle und fundierte Entscheidungen zu treffen. Dieser ständige Druck kann ihre Entscheidungsfähigkeit beeinträchtigen.

Wie kannst du als Führungskraft in einer sich rasant verändernden Arbeitswelt weiterhin schnelle und fundierte Entscheidungen treffen?

Dabei spielen Emotionen eine wichtige Rolle.

Darum bleiben wir manchmal im Denken stecken!

Es gibt mehrere Gründe, warum wir manchmal im Denken feststecken:

Eine häufige Ursache ist kognitive Überlastung. Der Umgang mit einer Flut von Informationen kann unser Gehirn überfordern, was zu einer sogenannten „Analyse-Paralyse“ führt. Das ist eine Entscheidungslähmung, und damit verbundenes übermäßiges Analysieren einer Situation, was zu Handlungsunfähigkeit führt und Entscheidungen verzögert oder sogar verhindert. Die Konsequenz: Du wirst langsamer und weniger effektiv im Entscheiden.

Ein weiterer Grund sind emotionale Blockaden. Unverarbeitete Emotionen wie Ängste, Stress oder Unsicherheiten können unseren Denkprozess stören und uns daran hindern, klare und rationale Entscheidungen zu treffen.

Zudem kann fehlende Selbstreflexion dazu führen, dass sich negative Denkmuster und Glaubenssätze in unserem Denken festsetzen. Das erschwert es uns neue oder kreative Lösungen zu finden.

Die Bedeutung der emotionalen Arbeit im Coaching mit Führungskräften

Emotionale Arbeit bedeutet, sich mit den eigenen Gefühlen auseinanderzusetzen, diese „zu Ende zu fühlen“, zu verstehen und zu verarbeiten. Dies ist im Coaching besonders wichtig, da es:

1. Selbstwahrnehmung fördert: Es hilft dir, tiefere Einblicke in deine eigenen Gefühle und Überzeugungen zu gewinnen. Das führt zu einem stärkeren Bewusstsein deiner Identität.

2. Stress reduziert: Durch das Ansprechen und Verarbeiten von Emotionen kann der allgemeine Stresspegel gesenkt werden, was zu klarem Denken führt. Unsere Leistungsfähigkeit ist unter moderaten Stresspegel am besten. Zu wenig Stress ermüdet, zu viel Stress lähmt und brennt dich auf Dauer aus.

3. Qualität der Entscheidungen erhöht: Ein besseres Verständnis der eigenen emotionalen Reaktionen hilft, fundierte und ausgeglichene Entscheidungen zu treffen.

4. Resilienz stärkt: Emotionale Arbeit, richtig angewendet, wird die Fähigkeit fördern, mit Rückschlägen und Herausforderungen besser umzugehen und sich schneller davon zu erholen.

Einige wissenschaftliche Studien haben die positiven Effekte von z.B. Meditation und Achtsamkeit nachgewiesen. Hier einige zentrale Erkenntnisse:

1. Stressreduktion: Meta-Analyse von Johns Hopkins University (2014): Diese Analyse von 47 Studien zeigte, dass Achtsamkeitsmeditation moderate Verbesserungen bei Angst, Depression und Schmerzlinderung bewirkt.

2. Verbesserte kognitive Funktionen: Studie der Universität von Kalifornien, Santa Barbara (2013): Nur zwei Wochen Achtsamkeitsmeditation führten zu signifikanten Verbesserungen des Arbeitsgedächtnisses und der Aufmerksamkeit.

3. Emotionsregulation: Studie der Universität von Maastricht (2013): Achtsamkeit verbessert die Emotionsregulation, erhöht die Jobzufriedenheit und stärkt die Fähigkeit, mit schwierigen Emotionen umzugehen.

Positive Leadership und das PERMA-Modell

Das Positive Leadership Modell, basierend auf Martin Seligmans PERMA-Modell (Positive Emotion, Engagement, Relationships, Meaning, Achievement), betont die Bedeutung von Emotionen und Empathie im Führungsstil. Studien zeigen, dass Führungskräfte mit ausgeprägten PERMA-Eigenschaften höhere Werte in „Zuversicht“ und Resilienz haben und ihre Teams erfolgreicher und zufriedener sind.

Studie von Frühwirt & Ebner zeigt, dass Führungskräfte, die besonders ausgeprägte PERMA-Eigenschaften haben, höhere Werte in „Zuversicht“ aufweisen. Diese Führungskräfte sind nicht nur erfolgreicher in der Leitung ihrer Teams, sondern auch besser in der Lage, mit Stress und Herausforderungen umzugehen.

Möchtest du herausfinden, wie deine Führungs- und Managementkompetenzen ausgeprägt sind? Dann vereinbare gerne ein Führungs-Check mit uns (Link: zum Artikel) (Link zum Erstgespräch inkl. Bedarfsanalyse)

Herausforderungen für männliche Führungskräfte und leistungsstarke Frauen

Aus meiner langjährigen Erfahrung mit Führungskräften zeigt sich, dass gerade männliche Führungskräfte und leistungsstarke Frauen mehr Schwierigkeiten haben, sich auf emotionale Arbeit einzulassen. Frauen, die starke Leistungsträger sind, stehen vor der Herausforderung, hohe berufliche Erwartungen und oft auch familiäre Verpflichtungen zu jonglieren. Diese Doppelbelastung kann dazu führen, dass emotionale Bedürfnisse eher vernachlässigt werden. Gleichzeitig verstärken traditionelle Rollenbilder und gesellschaftliche Erwartungen den Druck, Emotionen nicht zu zeigen oder sich nicht mit ihnen auseinanderzusetzen.

Der Ansatz meiner Coaching-Arbeit: Emotionale Intelligenz und Selbstreflexion

In meiner Arbeit mit Führungskräften und Managern arbeite ich immer auch auf der emotionalen Ebene. Wir bedienen uns verschiedenen Übungen, Aufstellungen und lassen genug Raum für deine Emotionen. Wir fokussieren uns dabei auf die Identifikation der eigenen Werte und Signatur-Stärken. Dieses Vorgehen hilft, Klarheit über die inneren Bedürfnisse, Werte und Stärken zu gewinnen, was zu mehr Authentizität und der Verwirklichung der eigenen Ziele und Lebensthemen führt. Das Ergebnis ist ein Gefühl der Stimmigkeit und Kongruenz im privaten Bereich als auch im Arbeitsleben (Siehe gerne auch “Erfolgreich Gesund Führen- Coaching Programm für Führungskräfte). In einem Modul arbeiten wir im 1:1-Setting intensiv an deinem Selbstwert, deiner Identität und deiner Persönlichkeitsentwicklung. Wir unterstützen dich als Führungskraft dabei, deine innere Stabilität zu stärken und authentisch zu bleiben, während du deine beruflichen und persönlichen Ziele erreichst.

Wenn du nicht sicher bist, wo du anfangen sollst, vereinbare einfach eine kostenlose Bedarfsanalyse (Termin hier zum Erstgespräch) mit mir. Gemeinsam finden wir den richtigen Einstieg.

Herzliche Grüße

Anna

Quellen:

Goyal M. et al. (2014): Meditation Programs for Psychological Stress and Well-being: A Systematic Review and Meta-analysis. JAMA Intern Med.;174(3):357–368

Mrazek, M. et al. (2013): Mindfulness Training Improves Working Memory Capacity and GRE Performance While Reducing Mind Wandering. Psychological Science, 24(5), 776-781

Hülsheger, U. et al. (2013): Benefits of mindfulness at work: The role of mindfulness in emotion regulation, emotional exhaustion, and job satisfaction. Journal of Applied Psychology, Vol 98(2), Mar 2013, 310-325.

Ebner, Markus (2024)